Auszüge aus der Synopse

Leitmotive und Intentionen des Autors

Die OUVERTÜRE spannt mit zwei Motiven, die später in vielen Stücken aufgegriffen werden, den Bogen für das ganze Chormusical auf. Das erste Motiv mit aufsteigender Quinte steht wie eine Fanfare für die Kraft, die Bedeutung und die Hoffnung, die in diesen 7 Worte stecken. Das zweite steht eher zart und lyrisch für das Leiden, aber auch für die Zuneigung, die darin zum Ausdruck kommt. Nach klassisch-sinfonischer Art werden beide Motive durch verschiedene Instrumentengruppen und Tonarten geführt. Auch das Wechselspiel von Orchester und Band weckt Erwartungen auf eine spannende Klangreise.

Ein „Vorwort“ deutet die Vorgeschichte an: Die erste Strophe von ZWISCHEN HIMMEL UND ERDE, geheimnisvoll nur mit Orchester und Solistin arrangiert, zoomt vom generellen „Riss“ zwischen Himmel und Erde auf das Kreuzesgeschehen und öffnet somit den Schauplatz für die folgenden Stücke: wo die Balken sich kreuzen, ist der Ort …

VATER, VERGIB ist das erste der sieben Worte, das von Hollywood („Denn sie wissen nicht, was sie tun“) bis zum gewaltlosen Widerstand viele Menschen auch unserer Zeit bewegt. Die Musik unterstreicht die archaische Bedeutung dieses Wortes. Der Text interpretiert es nicht nur als Vergebungsgebet von Jesus für seine Mörder, sondern als Antwort auf die Ur-Störung der Menschheit, die Spirale von Verletzung und Gewalt. So sind es nicht nur „sie“, sondern „wir“, die letztlich nicht wissen, was sie tun – und Vergebung brauchen.

WIR ALLE lässt als Antwort das erste Wort in Form einer Jazz-Ballade nachklingen. Es überwindet das Gefälle von Schuld– und Glaubensfragen mit dem so einfachen wie bedeutungsvollen Jesus-Wort von der Sonne, die Gott über allen aufgehen lässt und dem Regen, der alle trifft.

Nach dem ersten Wort an die Verantwortlichen der Kreuzigung richtet sich Jesus im traditionell zweiten Wort an den neben ihm Gekreuzigten: HEUTE NOCH wirst du mit mir im Paradies sein – deutet eine „Bekehrungsgeschichte“ kurz vor Schluss an, wie sie dramatischer nicht sein könnte – und damit die Kraft, die Vergebung und einen Neuanfang haben. Die Vertonung, die hier rockige Töne anschlägt, hebt besonders die Worte „Heute noch“ hervor, auch für uns, die wir nicht unmittelbar vor dem Tod stehen: Jetzt ist die Zeit für Entscheidungen, jetzt ist die Zeit zu leben!

Mit WIR TREFFEN UNS AM KREUZ weitet sich der Blick auf alle „Verlierer“, die bei Jesus schon in seinen Wander- und Lehrjahren immer willkommen waren. Mit dem kraftvollen Chor wird das Stück immer mehr zum Gospel-Song, der die Gnade feiert.

SIEH, DEINE MUTTER, sieh dein Sohn – im dritten Wort, wendet sich Jesus schließlich Maria und Johannes zu, die „unterm Kreuz stehen“ – ein ikonisches Bild, das die Kunst vieler Jahrhunderte interpretiert hat: als die, die bleiben und aushalten, als Mann und Frau, jung und alt, aufeinander verwiesen. In zarteren Tönen zeigt die Vertonung nicht nur wie Jesus sich selbst in diesem Moment noch um seine Lieben sorgt, sondern zeigt auch Gottes Wunsch für uns alle: Solidarität!

WO ICH AUCH STEHE ist eine Antwort auf die ersten drei Worte und damit den ersten Teil des Chormusicals: all das hat mit mir zu tun, die Liebe, die Jesus bis zum Ende zeigt, gilt mir!

Die zweite Strophe von ZWISCHEN HIMMEL UND ERDE, nun kraftvoller interpretiert, eröffnet den zweiten Teil, der sich nun dem Leiden zuwendet.

WARUM ? – Das vierte Wort stellt die große Frage der Menschheit nach dem Leiden, ja nach der Gottverlassenheit, die auch Jesus am Kreuz aufgreift, indem er Psalm 22 zitiert. Der gesamte Text geht entlang dieses Psalms, der erstaunliche Details der Kreuzigung voraussagt. Er lässt uns, vertont mit orientalisch klagenden Klängen, nicht nur spüren wie Jesus gelitten hat, sondern wie Menschen zu allen Zeiten leiden.

WIE LANGE NOCH? lässt diese Fragen als reines A-Capella-Stück nachklingen und erinnert an weitere Klagepsalmen. Es zeigt, wie kraftvoll das Kreuz in menschliches Leiden spricht: nicht als Erklärung, sondern als Mitleiden.

MICH DÜRSTET Beter und Künstler haben zu allen Zeiten gespürt, dass es im fünften Wort nicht nur um den furchtbaren Durst des Gekreuzigten nach seinen Qualen in der Mittagshitze auf diesem Hügel im Nahen Osten geht, sondern um den unstillbaren Lebensdurst der Menschheit, den „nichts auf der Welt“ stillen kann. Orientalisch gefärbte Rhythmen und Melodien bringen diesen Schrei zum Ausdruck: Gott, ich dürste nach dir!

Daran knüpft UNERFÜLLT an. Gleichermaßen treibend und melancholisch zeigt es unseren Tanz auf dem Vulkan: all die vergeblichen und zerstörerischen Versuche, unser Inneres mit Äußerem zu füllen.

Das sechste Wort ES IST VOLLBRACHT läutet den letzten Teil des Chormusicals ein, die Vollendung. Zunächst wird die Jesusgeschichte in groben Zügen erzählt. Er ging den Weg bis zum Ende - das gilt auch im übertragenen Sinne: Jesus hat vollbracht, was auf geheimnisvolle Weise notwendig war. Sein Auftrag, der Willen des Vaters, ist erfüllt. Die Musik unterstreicht diese großen Worte mit großen Gefühlen, ja mit Pathos.

Drei von vier Evangelisten berichten, dass unmittelbar nach dem letzten Wort „Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist“, Jesus stirbt und der Vorhang im Tempel reißt. Die Musik malt das dramatisch aus und lässt dann eine Chor-Fuge erklingen, erst vorsichtig staunend, dann immer euphorischer: DER VORHANG ist zerrissen!

Der Choral VATER IN DEINE HÄNDE weitet die Bedeutung dieses Wortes für uns alle: als Trost, als Einladung zum Loslassen. So wie Jesus im Vertrauen auf seinen Vater im Himmel stirbt, können auch wir auf gute Art „gehen“.

Das Kreuz ist nicht das Ende. Das letzte Stück deutet an, dass damit vielmehr DIE NEUE WELT beginnt. So endet das Chormusical hoffnungs- und kraftvoll und feiert in einem großen Schluss-Tutti: die Liebe siegt, die Liebe bleibt!

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